Montag, 19. November 2012

An manchen Tagen sollte man einfach im Bett bleiben...

Sonntag
Sonntag war für mich definitv so ein Tag, an dem ich im Bett hätte bleiben sollen, auch wenn ich immer Glück im Unglück hatte.

Aber der Reihe nach, ich erkläre erstmal unsere neuen Lebensverhältnisse.

Aus der Heizung wurde ein Feuer. Feuermachen ist wirklich etwas Nerviges. Beim ersten Mal macht es noch Spaß Holz zu holen (da schlich sich der erste Fehler ein: eine Schubkarre mit Gummirad ist durch nichts zu ersetzen), zu hacken und geschickt aufzuschichten, aber nach dem fünften Mal nervt es nur noch. Wir verbrauchen pro Tag zwei Schubkarren voll und in der Nacht auch zwei. In der Nacht von Sonntag auf Montag hatten wir leider unterschätzt, wie viel Holz wir brauchen und wie oft man nachlegen muss (idealerweise alle 1 1/2 Stunden), von daher ist unser Haus, das wir über Tag einigermaßen warm bekommen hatten, ziemlich ausgekühlt und nach der Hälfte der Nacht hatten wir kein Holz mehr.

Unsere Küche ist ein Topf über dem Feuer, in dem ständig Tee vor sich hin köchelt, sowie diverse Lebensmittel in Gläsern oder Pappverpackungen. Nudeln, Kartoffeln, Grieß, das gibt's alles in Pappe; und besonders beim Brotaufstrich gibt es auch in Gläsern sehr viel Auswahl.

Das Bett ist ein riesiger Stapel Felle neben dem Feuer. Fellestapeln ist auch eine Kunst für sich, weil man sie ja so hinlegen muss, dass es überall gleich hoch ist und es keine drückenden Stellen gibt.

Insgesamt sind es viele Kleinigkeiten, die das Leben mühsam machen. Holz nachlegen oder der Rauch vom Feuer, der mich persönlich sehr gestört hat, weil er meinen Husten noch verstärkt, oder die schlechten Lichtverhältnisse oder das beengte Schlafen bedingt durch die Bauart des Langhauses.

Natürlich gab es auch schöne Momente, zum Beispiel unter der Bettdecke am knisternden Feuer zu sitzen, aber so insgesamt möchte ich den Tag als absolute Pechsträhne abhaken. Am frühen Abend ist einer meiner frisch gefilzten Schuhe ins Feuer gefallen und an einer Stelle fast komplett durchgeschmort. Dann habe ich in der Dämmerung einen Metallriegel nicht gesehen und habe mir die Spitze davon in den Wangenknochen knapp unter dem Auge gerammt. Und das reichte wohl immer noch nicht, weil dann um 20 Uhr unser Holz verbraucht war und ich neues schlagen wollte, im Dunkeln vor unserem Haus. Beim Holzhacken gibt es zwei Grundregeln: 1. Wenn du Holz für die Nach schlägst, und denkst, du hast genug, dann mach noch mal doppelt so viel. 2. Hacke niemals im Dunkeln Holz. Sonst hackst du dir nämlich wie ich in den Finger. Jetzt habe ich eine 2cm lange Schnittwunde über Finger und Fingernagel vom linken Daumen und habe den Abend in der Notaufnahme verbracht. Es ist nichts Ernstes, aber ich habe einen Verband um den Finger, der mich behindert und natürlich tut der Finger weh. Dank eines netten Krankenpflegers, der mir noch extra Verbandszeug zum Wechseln mitgegeben hat, kann ich das Projekt aber fast ungehindert weiterführen, nur das Holzhacken überlasse ich jetzt besser Judith.

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